Als Wohnungsgesellschaft der Landeshauptstadt München setzen wir auch immer wieder Modellprojekte um, die zum einen den Fokus auf die Energieeffizienz, zum anderen auf die Kosteneffizienz im Wohnungsbau legen.
Kosteneffizienz im Wohnungsbau
Nach einer umfangreichen Untersuchung haben wir in der Hinterbärenbadstraße in Sendling-Westpark ein Modellprojekt zum Thema kostengünstiges Bauen realisiert. Die nicht mehr modernisierungsfähigen Gebäude aus den 1950er Jahren wurden abgerissen und durch zwei fünfstöckige Gebäudezeilen in Massivbauweise ersetzt. Insgesamt sind 80 überwiegend familiengerechte und barrierefreie Wohnungen entstanden. Pro Quadratmeter Wohnfläche haben wir rund 300 Euro Baukosten eingespart. Die durchschnittliche Miete beträgt 9,99 Euro pro Quadratmeter.
Maßnahmen:
- Autofreies Wohnen und alternative Mobilitätsangebote statt Tiefgarage
- Entflechtung der Haustechnik durch die Trennung von Tragkonstruktion und Installation. Einsatz einer offenen, ansprechend gestalteten Medienleiste vor der Wand für Elektroinstallation und Medienversorgung.
- Konsequente vertikale Anordnung der Heizkörper ohne Versatz, wodurch die Installationswege verkürzt werden.
- Verzicht auf eine kostenintensive individuelle Ablesung des Heizungsverbrauchs, um die Nebenkosten zu reduzieren.
Klimaquartier Ramersdorf
Im Klimaquartier Ramersdorf planen wir ein klimaneutrales Quartier. Die energetische Modernisierung sorgt auch für mehr sozialen und bezahlbaren Wohnraum in München. Unser Ziel ist es, das Quartier zu stärken und damit die Lebensqualität für alle Mieter*innen langfristig zu erhöhen.
Folgendes ist in Planung:
- Angemessene energetische und sozial verträgliche Modernisierung der Gebäude, bestmöglich in bewohntem Zustand.
- Stärkung der neuen Mitte im Quartier.
- Aufwertung von Frei- und Grünflächen für mehr Aufenthaltsqualität.
- Förderung von Artenschutz, indem wir den umfangreichen Baumbestand erhalten.
- Schaffung von neuen Infrastruktureinrichtungen.
Weitere Informationen gibt es auf der Projektwebsite: www.klimaquartier-ramersdorf.de
CO2-neutrale Energieversorgung
Mit dem Fraunhofer Institut für Bauphysik und dem Büro Ebert Ingenieure haben wir im Stadtteil Au ein Modellprojekt zur CO2-neutralen Energieversorgung umgesetzt, bei dem der Primärenergiebedarf für Beheizung und Trinkwassererwärmung mindestens 50 Prozent unter dem zulässigen Wert eines Neubaus liegt.
Die noch benötigte Restwärme wird mit erneuerbaren Energien erzeugt, dadurch werden keine zusätzlichen CO2-Emissionen freigesetzt. Eine CO2-neutrale Energieversorgung der Wohnanlage ist somit gewährleistet.
Plusenergiehaus in Sendling-Westpark
Unsere beiden Gebäude an der Krüner Straße in Sendling-Westpark sind die ersten Plusenergiehäuser im geförderten Geschosswohnungsbau in München: Über einen Bilanzzeitraum von einem Jahr sparen die Häuser mehr Primärenergie ein als sie verbrauchen. Eine besondere Herausforderung war dabei, den Kostenrahmen für die zur Verfügung stehenden Förderprogramme einzuhalten. Am Schluss konnten wir sowohl die soziale Wohnraumförderung als auch das Münchner Förderprogramm Energieeinsparung (FES) in Anspruch nehmen.
Maßnahmen:
- Gebäudehülle mit ausgewogenem Verhältnis von finanziellem Aufwand und Energieeinsparung
- Maximal mögliche Reduzierung des Primärenergiebedarfs
- Schaffung größtmöglicher Photovoltaikflächen zur Energiegewinnung
Bauen mit Holz
In der Fernpaßstraße in Sendling-Westpark haben wir einen Neubau in Holzbauweise erstellt. Hohe Ansprüche gab es hier an die Energieeffizienz des Gebäudes. Die Hülle ermöglicht einen KfW Effizienzhaus 40 Standard.
Maßnahmen:
- Wärmeversorgung über einen gemeinsam mit den Gebäuden in der Badgasteiner Straße genutzten Wärmespeicher, der von einer Solaranlage und Fernwärme gespeist wird
- Dezentrale Trinkwassererwärmung durch eine Übergabestation mit Plattenwärmetauscher in jeder Wohnung
Animal-Aided Design
Als städtische Wohnungsbaugesellschaft prägen wir den urbanen Lebensraum maßgeblich. Wir tragen eine große Verantwortung dafür, diesen auch tier- und pflanzenfreundlich zu gestalten.
Unsere Wohnanlage in der Brantstraße ist weltweit einzigartig: Hier wurde für Menschen und Tiere gleichermaßen geplant. Das Konzept namens „Animal-Aided Design" wurde gemeinsam mit der Technischen Universität München und der Universität Kassel umgesetzt. Die Mieter*innen teilen sich ihren Lebensraum mit Sperlingen, Igeln, Fledermäusen und Spechten, die es ohne diese Unterstützung schwerer hätten, in München zu überleben.
Wissenschaftliche Hintergrundinformationen zum Thema „Animal-Aided Design" finden Sie auf der Webseite der TU München und auf der Webseite der Universität Kassel .
ASCEND (Accelerate Positive Clean Energy Districts)
Seit Januar 2023 sind wir am Innovationsprojekt ASCEND beteiligt, das im Rahmen des Horizont Europa Förderprogramms der Europäischen Union gefördert wird und auf eine Laufzeit von 5 Jahren angelegt ist. ASCEND setzt die Maßnahmen und Erkenntnisse aus den bisherigen und laufenden Smart Cities Projekten Münchens (CUT, Digitaler Zwilling, Smarter Together, Civitas, City2Share) fort.