Die Münchner Künstlerin Elvira Auer zeichnet mit Rosensträuchern den historischen „Freihamer Weg“ nach, der auch durch die heutigen Anlagen der Münchner Wohnen führt. Die neuen Nachbar*innen im Viertel sind eingeladen, diesen fast verschwundenen Weg und die Geschichte Freihams zu erkunden.
Der Freihamer Weg: von Aubing nach Freiham
Mitten durch das Neubaugebiet Freiham im Münchner Westen verlief mehrere Jahrhunderte lang ein Verbindungsweg, der Freihamer Weg. Früher führte die Straße von Aubing über freie Felder bis zum Gut Freiham. An vielen Stellen säumte die Dünenrose Rosa spinosissima den Wegrand, eine genügsame und klimaresistente Pflanze, die Nahrung für unzählige Insektenarten bietet. In den 1950er Jahren wurde der Weg zu einer kleinen asphaltierten Straße ausgebaut. Heute sind noch gut 850 Meter der alten Verbindung übrig, längere Abschnitte mussten aber dem ersten Realisierungsabschnitt in Freiham weichen.
Auf alten Pfaden durch ein Neubaugebiet
Obwohl der historische Streckenverlauf durch die Bauarbeiten in Freiham teilweise verschwunden ist, erweckt die Künstlerin Elvira Auer den alten Pfad aber zu neuem Leben: Sie hat Rosenbüsche vor den ersten Bauarbeiten gerettet und im vergangenen Jahr an markanten Stellen – auch auf Grünflächen der Münchner Wohnen – wieder eingepflanzt. So soll der einstige Weg nachgezeichnet und in der öffentlichen Wahrnehmung erhalten bleiben. Ihre Hinweistafeln erläutern an mehreren Standorten die Hintergründe des Projekts.
„Die Dornen der Rose symbolisieren die Herausforderungen von Verlust und den Mut zum Neuanfang. Ich lade die Bewohnerinnen und Bewohner in Freiham herzlich zu Spaziergängen entlang des alten Weges ein. Entdecken Sie seine Geschichten und Erinnerungen!“, sagt Elvira Auer, Münchner Künstlerin und Sozialgeografin. Die vielseitige Künstlerin verbindet mit ihren zahlreichen Kunstaktionen Geschichte und Gegenwart miteinander.
„Genau wie die Rosen, brauchen die Bewohnerinnen und Bewohner des Neubaugebiets Freiham Zeit, um zusammenzuwachsen. Und genau wie Rosen haben Nachbarinnen und Nachbarn blühende und dornige Seiten. Für ein friedvolles nachbarschaftliches Miteinander ist es wichtig, beide Seiten eines Menschen zu akzeptieren“, sagt Dr. Doris Zoller, Vorsitzende Geschäftsführerin der Münchner Wohnen.
Die Hinweisschilder stellt Elvira Auer gerade auf, schon jetzt steht eines in der Ute-Strittmatter-Straße 4. Weitere Informationen zum Projekt sowie zum historischen Freihamer Weg gibt es unter www.rotarypasing.de/Freiham.
Gartenbau und Landschaftspflege bei der Münchner Wohnen
Die Dornenrosen, die in den Anlagen der Münchner Wohnen wachsen, werden von der Abteilung Operativer Gartenbau gepflegt. Die Gärtner*innen mähen Rasen, schneiden Hecken und sorgen dafür, dass die Wege nicht zuwachsen. Zudem pflegen sie junge wie alte Bäume, die im Sommer kühlenden Schatten spenden.
Besonderen Wert legen sie dabei auf den Naturschutz: So verbleiben die abgeschnittenen Gräser beispielsweise nach dem Rasenmähen als Dünger auf den Flächen. An geeigneten Stellen darf Restlaub für kleine Tiere, wie Igel, liegenbleiben. Auch bleibt Totholz dort stehen, wo es keine Gefahr für Menschen und Gebäude darstellt, da es dem Specht ein Zuhause bietet. Der Operative Gartenbau arbeitet außerdem eng mit anderen Abteilungen zusammen, wenn neue Außenanlagen geplant oder bestehende Flächen umgestaltet werden. Auch legen die Kolleg*innen fest, wo Wildblumengärten angelegt werden.
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